Unumstritten ist, dass eine Haltung im Freiland mit einem beheizbaren Frühbeet oder Gewächshaus das Artgerechteste ist, was wir unseren Griechischen Landschildkröten hierzulande bieten können. Jedoch können Situationen auftreten, in denen man auf ein Terrarium zurückgreifen muss. Der Aufenthalt im Terrarium sollte als Übergangslösung betrachtet werden und bestenfalls einige Wochen dauern. Mit Hilfe von hochwertigen Strahlern kann den Bedürfnissen der Schildkröten nach Helligkeit und passenden Temperaturen annähernd entsprochen werden. Dauert der Terrarienaufenthalt länger als wenige Wochen, sollte für UVB-Licht gesorgt werden.
Warum kein Glasterrarium? Warum keine Bettschublade? Ein handelsübliches Glasterrarium ist für Griechische Landschildkröten nur in Fällen geeignet, wenn kontinuierlich hohe Temperaturen bereitgestellt werden müssen, z.B. im Krankheitsfall, bei einer Antibiotikabehandlung oder bei einer sehr spät im Jahr erfolgenden Entwurmung. Für gesunde Schildkröten sind Glasterrarien wenig geeignet, da sie zu wenig Platz bieten und weil unter einem geschlossenen Deckel kaum Luftaustausch stattfindet. Auch ist es nur in sehr großen Terrarien möglich, die erforderlichen unterschiedlichen Temperaturzonen zu schaffen. Eine Nachtabsenkung oder die für die Vorbereitung auf die Winterstarre notwendigen niedrigen Temperaturen sind im geheizten Wohnzimmer schwierig umzusetzen. Die vielfach empfohlenen Eigenbauten aus Bettschubladen, auf den Rücken gelegten Schränken o.ä. verbreiten oft eine schummrige Athmosphäre. Auch die besten Lampen verhindern nicht, dass durch die Wände oder die an den Seiten hochgezogene schwarze Teichfolie viel Licht geschluckt wird.
Mein Übergangsterrarium Bei frühem Herbsteinbruch kann ich oft nicht verhindern, dass Schlüpflinge oder Jungtiere manchmal schon Ende September in die Winterstarre gehen.T.hermanni hermanni halten im natürlichen Lebensraum nur eine kurze oder eine unterbrochene Winterstarre. Es kam daher schon vor, dass ich die eine oder andere Schildkröte im Laufe des Februar auswintern musste. Für sie habe ich ein Übergangsterrarium eingerichtet, in dem sie wenige Wochen (bis ca. Mitte März) verbringen. Nach verschiedenen unbefriedigenden Erfahrungen mit Eigenbauten habe ich bei meiner neusten Konstruktion den Schwerpunkt auf Helligkeit gelegt und einen lichtdurchfluteten Aufenthaltsbereich geschaffen. Hier das Ergebnis:
Grundfläche 1,00m x 1,20m - Höhe der Seitenwände: 24 cm - Material: Holz, Plexiglas - Standort: Fensterbank eines Südfensters
Für wärmebedürftige tropische Landschildkröten ist dieses Terrarium nicht geeignet, da durch die niedrigen Wände viel Wärme verloren geht. Es soll hier das Frühjahrsklima von Testudo hermanni im natürlichen Lebensraum nachempfunden werden. Das Terrarium steht in einem ungeheizten Zimmer. Die Lampen sind Ende Januar von 9:30 bis 16:00 angeschaltet. Die tägliche Dosis Licht wird von Woche zu Woche erhöht. An trüben kalten Tagen wird der Raum tagsüber beheizt, so dass die Tagestemperaturen je nach Platz zwischen 15°C und 35°C liegen. Nachts bleibt die Heizung aus. Die Temperatur fällt auf 10 - 14°C. Das Terrarium ist leicht zum Fenster hin geneigt, so dass ein Optimum an Sonnenlicht eingefangen werden kann. An Sonnentagen sind die Tiere deutlich aktiver als bei künstlicher Beleuchtung, da sie den sonnenbeschienenen Bereichen folgen. Die Intensität des Sonnenlichts, das durch das Fenster fällt, liegt um ein vielfaches höher als das einer hellen Lampe, wie der Hqi-Lampe oder der Osram-Ultravitalux. Aus Lehm habe ich eine Landschaft mit Erhebungen und Senken gestaltet. Als Bodensubstrat dient eine Mischung aus unserer lehmigen Gartenerde und Floraton 3 bzw. "Schildkrötensubstrat" von Floragard. Weitere Gestaltungselemente sind Steine, Moos und bepflanzte Blumentöpfe. Für den Fall, dass die Schildkröten bei ihren Erkundungsversuchen auf den Rücken fallen, ist der gesamte Boden sehr uneben, so dass sie Halt finden, um wieder auf die Beine zu kommen. Außerdem habe ich Wiesenstücke ausgestochen, aus der Klee, kriechender Hahnenfuß und Knoblauchsrauke sprießen, die ab und zu erneuert werden. Zur Ausstattung gehört noch eine flache Wasserschale. Die Grassode wird meist als Schlafplatz aufgesucht. Jeden Morgen wird das gesamte Terrarium mit dem Brausekopf der Gießkanne gegossen. Die Schlüpflinge haben das Terrarium gut angenommen. Beschwerden - angezeigt durch permanentes am Rand Entlanglaufen - gab es bisher nicht Beleuchtung
Bauanleitung
Arbeitsschritte:
Transportables Terrarium für Schlüpflinge Für die ersten Lebensmonaten eignet sich das Unterteil eines großen Hasenkäfigs als Unterkunft. Es kann vom Garten ins Gewächshaus oder auch ins Haus getragen werden, ohne dass die Tiere ihre Umgebung wechseln müssen. Damit bei einem überraschenden Regenguss das Wasser ablaufen kann, wird das Behältnis mit Bohrlöchern versehen. Um zu verhindern, dass Erde herausrieselt, lege ich ein altes Handtuch auf den Boden des Behälters.
Unterteilte Pflanzbehälter werden auf Vorrat mit Futterpflanzen bepflanzt. Sie lassen sich nach Bedarf austauschen. Feuchte Höhlen sind für die Winzlinge besonders wichtig. |