Bulgarien 24. August - 1. September 2014 Es ist mein zweiter Besuch des "Tortoise Center Geachelonia" an der Schwarzmeerküste Bulgariens. Das Center ist gleichzeitig Bildungszentrum, Ansprechpartner für die Naturschutzbehörde, Schaltstelle für internationale Kontakte, Auffangstation und Schildkrötenklinik. Neben der Weiterbildung von Schülern und Studenten werden hier beschlagnahmte oder verletzte Schildkröten untergebracht und später wieder ausgewildert. Mediterrane Landschildkröten legen und schlüpfen vor Ort unter natürlichen Bedingungen. Daten zur Inkubation oder zur Überwinterung werden aufgezeichnet und der Wissenschaft zur Verfügung gestellt. Nicht nur europäische sondern auch verschiedene tropische Schildkrötenarten werden auf der Station gehalten und nachgezüchtet. Mit dem Projektmanager Ivo Ivanchev und seiner Partnerin Iva verbindet uns inzwischen eine Freundschaft. Dieses Mal bin ich nicht allein sondern mit einer Gruppe Schildkrötenbegeisterter unterwegs. Vielleicht kommt euch das eine oder andere Gesicht bekannt vor ;-)
Das "Tortoise Center Geachelonia". Ein frei laufender Iguana iguana bewacht das Gelände.
Die Station bietet jede Menge Fotomotive und neue Anregungen für unsere Gehegegestaltung. Tropische Landschildkröten verbringen den langen, heißen bulgarischen Sommer im Freien. Im Winter werden sie in geheizte und beleuchtete Innenräume umquartiert.
Schildkrötenfreunde aus vier Nationen: Herbert Maier, Ivo Ivanchev, Iva Lalovska, Christine Dworschak, Emilio Rojas, Gunda Meyer de Rojas, Bernd Papenburg, Danielle Conrad, Thorsten Geier
Die unmittelbare Umgebung des Dorfes Banya ist Habitat von Testudo hermanni boettgeri. Um diese Jahreszeit muss man schon sehr großes Glück haben, wenn man Schildkröten sehen will. Leinkraut, Witwenblume, wilde Malve, Wegwarte, Kompasslattich, Wegerich sind Futterpflanzen, die wir auch aus unserer Heimat kennen.
Wenige Kilometer entfernt liegt das Kap Emine. Am Steilufer des Irakli- Flusses und auf den trockenen Ebenen aus Schiefergestein kommen Thb und Tgi sympatrisch vor.
Von ihrer Farbe her sind die kleinen Testudo graeca ibera perfekt an das sandfarbenem Gestein und das trockene Gras angepasst
Andere Naturschönheiten leben weniger versteckt
Grünes Land trifft auf wüstenähnliche Sanddünen. Wir befinden uns im Naturschutzgebiet Ropotamo.
Auch dies ist ein Habitat von Testudo graeca ibera und Testudo hermanni boettgeri
Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt. In den Morgenstunden sitzen die wunderschönen, glatt gewachsenen Tiere noch in ihren Verstecken.
Den Schildkröten auf der Spur
Graeca ibera sind in der Überzahl. Aber auch Testudo hermanni boettgeri kommen vor. Links eine mit Schildanomalie. Sogar eine frisch geschlüpfte Tesudo hermanni eintdecken wir im hohen Gras. Um sich in den Sanddünen halten zu können, haben sie besonders lange Krallen entwickelt.
Der Panzer eines Tgi-Jungtieres und zwei leergefressene Panzer von Thb-Jungtieren liegen im Sand. Die Übeltäter waren vermutlich Möven.
Beglik Tash... ... eine vor über 2000 Jahren errichtete Kultstätte aus der Zeit der Thraker. Heute kann man zwischen den beeindruckenden Megalithen spazieren gehen oder im bewaldeten Umland nach Testudo hermanni suchen - falls einen die Mücken nicht vorher auffressen.
Besuch des Naturschutzgebietes beim Kap Kaliakra im Norden des Landes: Neben seltenen Vogel- und Reptilienarten ist hier Testudo Graeca ibera heimisch. Nach den verheerenden Überschwemmungen im Frühjahr 2014 haben sich die Tiere ins Gebirge zurückgezogen.
Natur und Kultur im Botanischen Garten von Baltschik
... in diesen Frühbeeten befinden sich keine Schildkröten
kleine Schildkröte - große Kamera
Wie günstig, dass Schildkröten oft in Strandnähe vorkommen...
Der schöne Naturstrand von Irakli
Schlangen und Skorpione - verzieht euch!
Ivo in seinem Element
Schildkrötenfreunde sind im "Tortoise Center Geachelonia" herzlich Willkommen. Wenn es sein Zeitplan erlaubt, bietet Ivo geführte Touren in Schildkrötengebiete an. Hier ein Link zu weiteren Infos und einer Preisliste von 2013. Die Kommunikation läuft auf Englisch. Die Einnahmen kommen dem Tortoise Center zugute, das leider so gut wie keine öffentlichen Gelder erhält. Die Station hat zwei einfache Gästezimmer. Unterkünfte gibt es außerdem in einer Pension im Ort oder in diesem wunderschönen komplett aus Lehm und Naturmaterialien erbauten Ferienhaus, das man mieten kann. Es bietet Platz für ca. 6 Personen und ist ca. 15 Min. zu Fuß von der Station entfernt.
Ein weiterer Reisebericht mit vielen Fotos auf Christines Homepage
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